Bewertungsmethoden DRZ (7up)

Am Ende eines Durchrechnungszeitraumes können Überstunden entstehen. Mit welcher Wertigkeit die Überstunden zu bewerten sind, kann sich je nach Betrachtung anders gestalten.

Im ALEX - 7up gibt es folgende Logiken:

Standard

Die Standard-Bewertungsmethode im 7Up geht davon aus, dass die DRZ-Überstunden immer fix mit folgender Wertigkeit entstehen:

  • Vollzeit
    • über Soll: 50%
  • Teilzeit
    • über Soll: 25%
    • über Soll-VZ: 50%
Beispiel Vollzeit
-------------------
Soll:  160
Total: 170
+/-  :  10
D150%:  10
Beispiel Teilzeit unter Soll VZ                               Beispiel Teilzeit über Soll VZ    
-------------------------------                              -------------------------------
Soll:    80                                                   Soll:    80  
Soll-VZ: 160                                                  Soll-VZ: 160                                                       
Total:   100                                                  Total:   170  
+/-  :   20                                                   +/-  :   90
D125%:   20                                                   D125%:   80
D150%:   0                                                    D150%:   10


Werden Minusstunden aus dem Vor-DRZ mitgenommen, so ist die Bewertung abhängig von folgendem Parameter "Für DRZ-Überstunden negativen Saldo ignorieren". In dieser Bewertungsmethode können am Ende des DRZ NIE 200% Überstunden entstehen.

Parametrisierungen

Es ist keine spezielle Einstellung notwendig

Überstunden DRZ Rückblick

Diese Bewertungsmethode geht davon aus, dass die letzten Stunden des DRZ die Überstunden darstellen. Folgende Annahme wird getroffen: "Sobald der Mitarbeiter seine Soll-Stunden im DRZ gearbeitet hat, entstehen Überstunden. Daher kann man davon ausgehen, dass die letzten Stunden des Monats die Überstunden sind."

Aufgrunddessen ist klar definiert zu welcher Uhrzeit bzw. an welchem Tag die Überstunden geleistet wurden. Daher kann genau gesagt werden ob es 150% oder 200%ige Überstunden sind. Die Bewertung ist somit direkt abhängig von der Lage der letzten Stunden im Durchrechnungszeitraum.

Sind Abwesenheiten (Krankheit, Urlaub, etc.) in den letzten Stunden des DRZ enthalten, so werden diese ebenfalls je nach Lage bewertet. Ein geplanter Urlaub (z.B. 8h lt. Soll) ist somit eine 50%ige Überstunde. Wird ein Mitarbeiter an einem geplanten Nachtdienst krank, so werden die Stunden genau nach Lage bewertet.

Standardmäßig werden ALLE geleisteten Stunden für die eventuelle Aufwertung auf 100% betrachtet. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, nur mit einem Planungscode markierte Stunden für die chronologische Betrachtung als Kandidaten zu markieren (siehe Planungscode "ungeplanter Dienst"

Umsetzung

ALEX sieht nach, wieviele Plusstunden der Mitarbeiter im DRZ geleistet hat. Diese Stunden werden chronologisch von DRZ-Ende nach vor betrachtet. Fallen in diesen Zeitraum 100%ige Überstundenkandidaten, so werden diese mit in das Konto D200% geschrieben. Welche Stunden als 100%ige Überstundenkandidaten betrachtet werden, kann parametriert werden. (Siehe Parametrisierungen)

Bei der chronologischen Betrachtung kann es sein, dass gewisse Abrechnungsschemen übersprungen werden müssen ("neutrale" Schemen). Z.B. dürfen Stunden, welche bereits ausgezahlt wurden (z.B. Rufbereitschaftseinsätze, Einspringerdienste, etc.) nicht nochmal für die Berechnung der 200%igen Überstundenkandidaten betrachtet werden. Dazu kann man einzelne Abrechnungsschemen auf Systemeinstellung als neutrale Schemen definieren. (Siehe Parametrisierungen)

Beispiele: Grundannahmen:

  • Durchrechnungszeitraum Jänner und Februar; Vollzeit
  • Sollstunden DRZ = 320 Std
  • Totalstunden DRZ = 330 Std
  • Plus/Minus DRZ = 10 Std
    • 10 Stunden = Kandidat für Zuschlag
Bsp.1: letzte Dienste im DRZ waren Tagdienste an Werktagen 08:00 – 14:00
   •	Alle 10 Plusstunden werden mit 50% Zuschlag ausgezahlt
     o	 keine 100% Kandidaten in den letzten 10 Stunden des DRZ enthalten
Bsp.2: letzter Dienst im DRZ war ein Nachdienst am Werktag 19:00 – 07:00
   •	06:00 – 07:00 --> 1 Std mit 50% Zuschlag
   •	21:00 – 06:00 --> 9 Std. mit 100% Zuschlag
   •	Es werden maximal die letzten 10 Stunden des DRZ angesehen, da im DRZ nur 10 Plusstunden gearbeitet wurden
     o	 Die Stunde von 20:00 – 21:00 wird daher nicht mehr aufgewertet
Bsp.3: vorletzter Dienst im DRZ Nachtdienst am Werktag 19:00 – 07:00
	letzer Dienst im DRZ Tagdienst am Werktag 08:00 – 14:00
   •	08:00 – 14:00 --> 6 Std mit 50% Zuschlag 
   •	06:00 - 07:00 --> 1 Std mit 50% Zuschlag 
   •	03:00 – 06:00 --> 3 Std. mit 100% Zuschlag
   •	Es werden maximal die letzten 10 Stunden des DRZ angesehen, da im DRZ nur 10 Plusstunden gearbeitet wurden
       --> dabei wird vom DRZ Ende chronologisch nach hinten betrachtet (die letzten Stunden werden zuerst betrachtet)
Bsp.4: letzter Woche des DRZ = Urlaub mit 40 Stunden (Mo-Fr je 8h)
       letzter Dienst im DRZ = Tagdienst am Sonntag 08:00 - 14:00
  •	alle Stunden werden mit 50% Zuschlag gerechnet --> die letzten 10 Stunden waren im Urlaub
Bsp.5:  Plusstunden: 15 Std 
        letzer Dienst im DRZ Nachtdienst beginnend am Sonntag 19:00 – 07:00
        vorletzter Dienst im DRZ Tagdienst am Freitag 08:00 - 14:00
   •	06:00 - 07:00 --> 1 Std mit 50% Zuschlag (vom Montag)
   •	19:00 – 06:00 --> 11 Std. mit 100% Zuschlag 
   •	11:00 - 14:00 --> 3 Std. mit 50% Zuschlag 
Bsp.6: Minusstunden: -10 Std
   •	Es fallen keine Überstundenzuschläge an


Spezialfunktion "Planungscode "ungeplanter Dienst" "

Wird diese Spezialfunktion aktiviert, so werden nicht die chronologisch letzten Stunden des DRZ betrachtet, sondern nur die chronologisch letzten Stunden des DRZ welche mit dem speziellen Planungscode markiert wurden.

Beispiele:

Grundannahmen:

  • Durchrechnungszeitraum Jänner und Februar; Vollzeit
  • Sollstunden DRZ = 320 Std
  • Totalstunden DRZ = 330 Std
  • Plus/Minus DRZ = 10 Std
    • 10 Stunden = Kandidat für Zuschlag
Bsp.1: 1 Ungeplanter Tagdienst am 04.01. (Dienstag) 08:00 – 14:00
   •	Alle 10 Plusstunden werden mit 50% Zuschlag ausgezahlt
     o	 08:00 – 14:00 = 6 Std. mit 50% Zuschlag
     o	 Restlichen Plusstunden des DRZ = 4 Std. mit 50% Zuschlag
Bsp.2: 1 ungeplanter Nachtdienst am 04.01. (Dienstag) 19:00 – 07:00
   •	06:00 – 07:00 --> 1 Std mit 50% Zuschlag
   •	21:00 – 06:00 --> 9 Std. mit 100% Zuschlag
   •	Es werden maximal 10 Stunden des ungeplanten Dienstes angesehen, da im DRZ nur 10 Plusstunden gearbeitet wurden
     o	 Die Stunde von 20:00 – 21:00 wird daher nicht mehr aufgewertet
Bsp.3:  1 ungeplanter Nachtdienst am 04.01. (Dienstag) 19:00 – 07:00
	 1 ungeplanter Tagdienst am 13.02. (Samstag) 08:00 – 14:00
   •	08:00 – 14:00 --> 6 Std mit 50% Zuschlag (vom 13.02.)
   •	06:00 - 07:00 --> 1 Std mit 50% Zuschlag (vom 04.01.)
   •	03:00 – 06:00 --> 3 Std. mit 100% Zuschlag (vom 04.01.)
   •	Es werden maximal 10 Stunden der ungeplanten Dienste angesehen, da im DRZ nur 10 Plusstunden gearbeitet wurden
       --> dabei wird vom DRZ Ende chronologisch nach hinten betrachtet (die letzten ungeplanten Dienste werden zuerst betrachtet)
Bsp.4:  Plusstunden: 15 Std 
        1 ungeplanter Nachtdienst am 29.01. (Sonntag) 19:00 – 07:00
   •	06:00 - 07:00 --> 1 Std mit 50% Zuschlag (vom Montag)
   •	19:00 – 06:00 --> 11 Std. mit 100% Zuschlag 
   •	Restlichen Plusstunden des DRZ = 3 Std. mit 50% Zuschlag 
Bsp.5: Plusstunden: 20 Std
       1 ungeplanter Nachtdienst am 04.01. (Dienstag) 19:00 – 07:00
   •	06:00 – 07:00 --> 1 Std mit 50% Zuschlag
   •	20:00 – 06:00 --> 10 Std. mit 100% Zuschlag
   •	19:00 – 20:00 --> 1 Std. mit 50% Zuschlag
   •	Restlichen Plusstunden des DRZ = 8 Std. mit 50% Zuschlag 
Bsp.6: Minusstunden: -10 Std
       1 ungeplanter Nachtdienst am 04.01. (Dienstag) 19:00 – 07:00
   •	Es fallen keine Überstundenzuschläge an


Der Planungscode muss wie folgt angelegt werden: kein Abrechnungsschema sondern "Dienstschema verwenden", da die Stunden dann lt. Dienst gerechnet werden. Die Markierung mit dem Planungscode löst keine andere Abrechnung aus, sondern markiert den Dienst nur für die Betrachtung der Überstundenbewertung.


UngeplanterDienst.PNG

Parametrisierungen

Folgende Einstellungen sind möglich:

DRZ Rückblick.PNG


neutrale Schemen

Config-File

Damit die Parameter sichtbar sind, muss folgendes .dll im Config-File eingetragen werden:

"modelPlugins": 
{ "1": "Bfx.Alex.Computation.Austria.Medic.Model.dll" }

automatische Überstundenmarkierung

Bfx.Alex.Computation.Austria.UI.Architecture.dll

Parametrisierungen

Config-File

Monatsfehler-Stunden

Parametrisierungen

Für DRZ-Überstunden negativen Saldo ignorieren

Standard = NEIN NEIN Ist dieser Parameter auf NEIN gesetzt, so werden bei einem negativen Übertrag aus dem Vor-DRZ Überstundenzuschläge erst dann fällig, wenn diese Stunden abgebaut sind.

Beispiel: 
  Saldo Vor-DRZ: - 10
  Plusstunden akt. DRZ: 20
  D100     : 10
  D125/D150: 10


JA

Ist dieser Parameter auf JA gesetzt, so werden eventuelle Minusstunden aus einem Vor-DRZ bei der Bewertung von Überstunden ignoriert.

Beispiel: 
  Saldo Vor-DRZ: - 10
  Plusstunden akt. DRZ: 20
  D100     : 0
  D125/D150: 20