Um die gewünschte Dauer eines Dienstes zu erhalten, muss über die Parametergruppe "Zeitbereich" die jeweilige von/bis Zeit hinterlegt werden.
Hier wird grundsätzlich unterschieden zwischen Diensten mit Zeiterfassung und Diensten ohne Zeiterfassung, weiters muss beachtet werden, wie mit Pausenzeiten umzugehen ist.
Im folgenden sind einige Beispiele angeführt.
Begriffsklärung
Gleitzeitrahmen - Gleitzeitrahmen ist der tägliche Zeitraum, innerhalb dessen der Arbeitnehmer seine Arbeitszeit grundsätzlich frei beginnen und beenden kann
Kernarbeitszeit – Zeitraum, in dem Anwesenheitspflicht besteht, dient nur zur Auswertung der Verletzungen
Fiktive Normalarbeitszeit - für die Berechnung der Totalstunden in der Planung und dient der Bewertung aller Abwesenheiten
Kannarbeitszeit – Zeitraum, in dem der Mitarbeiter außerhalb seiner fiktiven Normalarbeitszeit anwesend sein darf
nicht rechnen - Zeitraum, in dem der Mitarbeiter keine Zeit angerechnet bekommt, auch wenn er hier anwesend wäre
Folgendes Beispiel zeigt einen Dienst mit folgenden Rahmenbedingungen:
- Gleitzeitrahmen im Unternehmen ist von 7 - 19 Uhr. Jegliche Arbeitsleistungen innerhalb dieser Zeit werden automatisch angerechnet.
- Außerhalb des Gleitzeitrahmens, vor 7 und nach 19 Uhr werden Arbeitsleistungen nicht automatisch angerechnet
- diese Zeiten müsste man dann bei Bedarf mit einem speziellen Planungscode z. B. "Zeit anrechnen" markieren
- Es wird eine fiktive Normalarbeitszeit von 8 - 12 und von 13 - 17 angenommen -> der Dienst rechnet also in der Planung 8 Stunden
- Die Kernzeit ist von 9 - 11 und von 14 - 16 Uhr. Zu diesen Zeiten MÜSSEN die Mitarbeiter anwesend sein. Verletzungen dieser Kernarbeitszeit können ausgewertet werden.
Beispiel für einen Gleitzeit-Dienst |
Grundsätzliche Funktion
Bei den Zeitbereichen wird für
- bestimmte Uhrzeiten
- ein Abrechnungsschema definiert
- optional auch ein spezielles Zeitkonto hinterlegt
- definiert, ob diese Zeit vorgetragen werden soll
Sollzeit vortragen
- Zeiten, bei welchen "Sollzeit vortragen" = JA -> diese Zeiten werden beim Diensteintrag bereits eingetragen
- Zeiten, bei welchen "Sollzeit vortragen" = NEIN -> diese Zeiten werden beim Diensteintrag nicht eingetragen
- es dient entweder nur der Definition eines Abrechnungsschemas, falls hier Uhrzeiten eingetragen werden oder
- für die Definition von Rufbereitschaften (diese Nichtleistungszeiten können ausgewertet werden)
Abrechnungsschema
Das hinterlegte Abrechnungsschema definiert, wie diese Zeit abgerechnet wird.
Für Tagdienste wird zumeist das Schema "Arbeitszeit Dienste (Tag) Standard" und für Nachtdienste "Arbeitszeit Dienste (Nacht) Standard" gewählt, aber welches Schema konkret wann verwendet wird, hängt von der jeweiligen kundenspezifischen Abrechnung ab! (Für Kunden mit Standardabrechnung werden andere Schemen verwendet).
Ist nichts anderes hinterlegt, wird für Zeiten vor und nach der hinterlegten Zeit ebenfalls dieses Schema verwendet.
Gibt es Lücken zwischen zwei Zeilen und es wird später im Ist eine Zeit erfasst, welche in diese Lücke reicht, so wird das jeweils naheliegendste definierte Schema verwendet
Beispiel: ein Dienst hat von 8 - 16 Uhr das Schema Tagdienst und von 20 - 7 Uhr das Schema Rufbereitschaft, dann würde die Zeit von 16 - 18 Uhr mit Tagdienst und die Zeit von 18 - 20 Uhr mit Rufbereitschaft gerechnet!
Achtung: gut aufpassen bei Lücken ohne definiertem Schema, wenn das Schema vor und nach der Lücke nicht das Gleiche ist!
Spezial Zeitkonto
Hier könnte optional auch noch ein Zeitkonto (z. B. Standeskontrolle Kommt zu Früh oder Geht zu Spät) hinterlegt werden.
Gleitzeit
Der Parameter Gleitzeit dient vorwiegend zur Unterscheidung zwischen Zeitbereichen mit Gleitzeit und Kernarbeitszeit und dient der Information für den Personalstand in Echtzeit. Mehr dazu unter Dienstanlage mit Gleitzeit
Dauer und Frei
Rechts im Feld wird nun unter "Dauer" die Dauer des einzelnen Zeitbereichs angezeigt.
Falls sich ein "Freiraum" zwischen zwei Zeitbereichen ergibt, werden diese Stunden im Feld "Frei" angezeigt. Zur Info: Es wird immer das Feld "Frei" bei dem Zeitbereich gefüllt, bevor sich die "Freistunden" ergeben"
Beispiel: Die Zeit zwischen 12 und 13 Uhr wurde nicht eingetragen -> Somit ergibt sich eine "Pause" - daher wird beim Zeitbereich vor dem fehlenden Zeitblock diese Stunde in "Frei" angezeigt. (siehe Bild unten)
Zeitbereich eines Dienstes - Dauer und Frei werden automatisch berechnet |
Konkrete Beispiele
Einfacher Dienst ohne Zeiterfassung (alles anrechnen)
Alles anrechnen |
- Fiktive Normalarbeitszeit von 8 - 12 und von 13 - 17 Uhr.
- Wird dieser Dienst eingetragen, werden 8 h ins Total gerechnet.
- Werden die Zeiten im Kommt-Geht verändert, so wird die gesamte eingetragene Zeit angerechnet
- z. B. Zeiterfassung von 6 - 18 Uhr: 12 Stunden im Total
Anmerkung: Pausen werden in diesem Fall entweder manuell eingetragen oder durch einen automatischen Pausenabzug geregelt.
Einfacher Dienst mit fixer Pause
Fixe Pause |
- Fiktive Normalarbeitszeit von 8 - 12 und von 13 - 17 Uhr.
- Wird dieser Dienst eingetragen, werden ebenfalls 8 h ins Total gerechnet.
- Werden die Zeiten im Kommt-Geht verändert, so wird die gesamte eingetragene Zeit angerechnet, außer zwischen 12 und 13, diese Zeit wird nicht angerechnet.
- z. B. Zeiterfassung von 6 - 18 Uhr: 11 Stunden im Total
ACHTUNG: sobald ein Planungscode über den gesamten Tag gelegt wird UND im Kommt-Geht-Fenster eine Zeit zwischen 12 und 13 Uhr eingetragen ist, würde die Information über diese Pause verloren gehen! (siehe dazu auch unten die Bit Factory interne Zusatzinfo mit einem Praxisbeispiel)
Dienst mit Gleitzeitrahmen (bei Zeiterfassung)
Für "nicht rechnen" = Dienstzeiten außerhalb des Gleitzeitrahmens, welche nicht automatisch angerechnet werden sollen, wird folgendes hinterlegt:
- Sollzeit vortragen = Nein
- kein Abrechnungsschema
- dafür folgende speziellen Zeitkonten, damit diese Zeiten
- auswertbar sind
- als grünes Plus in der Standeskontrolle aufscheinen
7up:
- Standeskontrolle+ Geht zu spät
- Standeskontrolle+ Kommt zu früh
Standard:
- ZF:Kommt zu früh
- ZF:Geht zu spät
Nähere Infos zur Anlage von Diensten mit Zeiterfassung und Standeskontrolle finden Sie hier
Für die "Kannarbeitszeit" = Dienstzeiten innerhalb des Gleitzeitrahmens, welche jedoch außerhalb der fiktiven Normalarbeitszeit liegen, wird
- Sollzeit vortragen = Nein
- Abrechnungsschema (z. B. Arbeitszeit Dienste (Tag) Standard )
Typischer Gleitzeitdienst mit AutoPause |
- Fiktive Normalarbeitszeit von 8 - 12 und von 13 - 17 Uhr.
- Wird dieser Dienst eingetragen, werden ebenfalls 8 h ins Total gerechnet.
- Werden die Zeiten im Kommt-Geht verändert, so wird
- vor 7 Uhr und nach 19 Uhr nichts angerechnet
- diese Zeiten werden allerdings in der Standeskontrolle sichtbar
- diese Zeiten sind auswertbar
- zwischen 7 und 19 Uhr wird alles angerechnet
- Pausenzeiten
- Pausen würden entweder gestempelt werden oder
- üblicherweise wird zusätzlich eine automatische Ruhepause hinterlegt (z. B. 0,5 h nach 6 Stunden)
- z. B. Zeiterfassung von 6 - 18 Uhr: 11,5 Stunden im Total
- vor 7 Uhr und nach 19 Uhr nichts angerechnet
Dienstsuche
In der Dienstsuche wird mit der Standardansicht folgendes angezeigt:
Sortierung nach Planungseinheit:
- Plansymbol
- Bezeichnung
- Dauer vorgetragen (wie viele Stunden sind mit "Sollzeit vortragen: JA" markiert)
- Dienst verwenden (von wann/bis wann ist der Dienst gültig)
Ansichten können auch selbst angelegt werden, um weitere Informationen anzuzeigen. Mehr dazu hier.
Dienstsuche |
Über die Dienstsuche kann die Gültigkeit eines Dienstes, mit Stichtag, für einzelne Planungseinheiten beendet werden. Näher Infos finden Sie hier.
Bit Factory interne Zusatzinfos
Parametrierungsbeispiel: Planungscodes im Zeitbereich hinterlegen