Was ist eine Rufbereitschaft?
Die Rufbereitschaft (oder auch Journaldienst) ist eine besondere Form des Bereitschaftsdienstes. Der Arbeitnehmer befindet sich nicht an seinem Arbeitsplatz, steht dem Betrieb jedoch auf Abruf zur Verfügung. Der Mitarbeiter muss für den Arbeitgeber stets schnell erreichbar und zum Arbeitsantritt bereit sein.
Vom Begriff der Rufbereitschaft ist die sogenannte "Hausbereitschaft" klar abzugrenzen.
Wie werden Rufbereitschaften in der Abrechnung berücksichtigt?
Bei Rufbereitschaften wird grundsätzlich zwischen zwei unterschiedlichen Möglichkeit der Abgeltung unterschieden:
- Leistungszeit
Unter Leistungszeit in Verbindung mit Rufbereitschaften wird der Einsatz im Rahmen einer Rufbereitschaft verstanden. Dabei erbringt der Mitarbeiter eine Leistung während der Dauer der Rufbereitschaft. Diese Zeit wird vielfach mit einer eigenen Lohnart in die Lohnverrechnung übergeleitet.
In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass je nach Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch die Zeit zwischen der Verständigung zum Einsatz und dem Eintreffen am Arbeitsplatz als Leistungszeit angerechnet werden kann.
- Nicht-Leistungszeit
Unter Nicht-Leistungszeit wird der Zeitraum einer Rufbereitschaft verstanden, indem kein Einsatz stattgefunden hat. Obwohl keine tatsächliche Leistung in Form eines Einsatzes erbracht wurde, gebührt dem Mitarbeiter dennoch eine Entschädigung für die Bereitschaft. Diese Zeit wird vielfach mit einer eigenen Lohnart in die Lohnverrechnung übergeleitet.
Abbildung im Dienstplan
- Summenansicht
In Alex wurde ein eigenes Summenschema "Bereitschaften" als Standardsummenschema für Bereitschaften entworfen, welches alle relevanten Konten bzw. Summen zu den Rufbereitschaften und anderen Bereitschaftsdiensten beinhaltet. Gekennzeichnet wird ein rufbereitschaftsrelevantes Konto immer durch die Abkürzung "RBd". Beispiele für RBd-Konten: RBd: LeistungsStd, RBd: gefahrene Kilometer, etc.
Die einzelnen Summen können im rechten Teil des Dienstplan eingestellt werden. Dabei besteht die Möglichkeit, einen Gesamtüberblick über alle Rufbereitschaftskonten zu erstellen oder lediglich einzelne Konten zu betrachten. Selbstverständlich können diese speziellen RBd-Konten mit allen anderen Konten individuell vermischt werden, um in der Abrechnung eine bessere Transparenz schaffen zu können.
- Rufbereitschaft als Dienstkürzel
Der Eintrag von Rufbereitschaften erfolgt in der Praxis zumeist in Form eines Dienstkürzels. Dabei wird bereits bei der Dienstanlage hinterlegt, dass es sich bei dem erstellten Dienst um eine Rufbereitschaft handelt. Hierfür ist das Abrechnungsschema "Rufbereitschaft" auszuwählen. Möglich ist der Eintrag jedoch auch über einen Planungscode.
Welche Besonderheiten fallen in Verbindung mit Rufbereitschaften auf?
Ärzte
Bei den Ärzten existieren teilweise andere Regelungen zu den Rufbereitschaften als beispielsweise in der Pflege.
So werden in der stationären Praxis oftmals unterschiedliche Arten von Rufbereitschaftseinsätzen unterschieden. Beispielsweise kann hier ein Einsatz bis zu drei Stunden mit 40 Prozent Zuschlag aufgrund eines RBd-Einsatzes berechnet werden und Einsätze, die länger als drei Stunden dauern, mit 90 Prozent.
Rufbereitschaften an Sonn- und Feiertagen
Rufbereitschaften, die an einem Sonn- oder Feiertag geleistet werden, sind in der Regel durch einen höheren Bezug zu entgelten. Alex erkennt automatisch Rufbereitschaften, welche nicht an einem Werktag abgehalten wurden und bucht die Stunden in die jeweiligen Konten ein, z.B. RBd: LeistungsStd Sonntag oder RBd: NichtleistungsStd Feiertag. Diese speziellen Stunden können mit einer entsprechenden Lohnart und der korrekten Umschlüsselung in der Lohnüberleitung berücksichtigt werden.
Rufbereitschaftskilometer und -fahrtzeit
Der Aufwand für die Anfahrt, wenn ein Mitarbeiter zum Einsatz gerufen wird, kann in Alex in Kilometern und Zeit hinterlegt werden. Durch die Buchung in die entsprechenden Konten und der Überleitung dieser Daten in die Lohnverrechnung.