Überschreitet der Mitarbeiter mit seinen anrechenbaren Stunden die Normalarbeitszeit, kann diese laut österreichischem Arbeitszeitgesetz in Form von Überstunden oder als Zeitausgleich abgegolten werden. Der Zeitausgleich stellt somit einen Stundenpolster für den Arbeitnehmer dar, den er durch Mehrleistung erbracht und durch zusätzliche Freizeit abbauen kann.
Grundlagen
Der Zeitausgleich ist im Total enthalten, es entsteht dadurch also keine Unterschreitung der Sollstunden. Sind vom Vormonat genügend Stunden vorhanden, wird der Zeitausgleich erst beim Monatsabschluss aus dem Saldo Gesamt herausgenommen. Sind vom Vormonat nicht genügend Stunden vorhanden, wird der Zeitausgleich aus dem laufenden +/- genommen, der Rest davon wird anschließend saldiert.
Bei den unten angeführten Rechengängen wird nur auf die Zeitausgleich-Beispiele eingegangen. Informationen zu den restlichen Beispielen sind hier zu finden.
Beispiel 1:
Hier handelt es sich um eine Vollzeitkraft ohne Aufwertung am Monatsende. Es kommen keine Stunden aus dem Vormonat und die Stunden wurden genau nach den berechneten Sollstunden geplant, daher auch keine laufendes +/-.
Rechengang (Beispiel 1) VM Ges 0,00 +/- 0,00 0,00 ZA -8,00 SGes -8,00
Beispiel 3:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft ohne Aufwertung am Monatsende. Es kommen 20 Stunden aus dem Vormonat und es wurde auf +/- Null geplant.
Rechengang (Beispiel 3) VM Ges 20,00 +/- 0,00 20,00 ZA -8,00 SGes 12,00
Beispiel 5:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft ohne Aufwertung am Monatsende. Es kommen keine Stunden aus dem Vormonat, jedoch wurden die berechneten Sollstunden im laufenden Monat überplant, daher ein laufendes +/- von 16 Stunden.
Rechengang (Beispiel 5) VM Ges 0,00 +/- 16,00 16,00 ZA -8,00 SGes 8,00
Beispiel 7:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft ohne Aufwertung am Monatsende. Es kommen 20 Stunden aus dem Vormonat, außerdem wurden die berechneten Sollstunden im laufenden Monat überplant, daher ein laufendes +/- von 16 Stunden.
Rechengang (Beispiel 7) VM Ges 20,00 +/- 16,00 36,00 ZA -8,00 SGes 28,00
Beispiel 9:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft MIT Aufwertung (1:1,5) am Monatsende. Es kommen keine Stunden aus dem Vormonat und die Stunden wurden genau nach den berechneten Sollstunden geplant, daher auch keine laufendes +/-.
Rechengang (Beispiel 9) VM Ges 0,00 +/- 0,00 0,00 ZA -8,00 SGes -8,00
Beispiel 11:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft mit Aufwertung (1:1,5) am Monatsende. Es kommen 30 Stunden aus dem Vormonat und es wurde auf +/- Null geplant.
Rechengang (Beispiel 11) VM Ges 30,00 +/- 0,00 30,00 ZA -8,00 SGes 22,00
Beispiel 13:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft mit Aufwertung (1:1,5) am Monatsende. Es kommen keine Stunden aus dem Vormonat, jedoch wurden die berechneten Sollstunden im laufenden Monat überplant, daher ein laufendes +/- von 16 Stunden.
Rechengang (Beispiel 13) VM Ges 0,00 +/- 16,00 16,00 ZA -8,00 (da vom Vormonat keine Stunden kommen, wird der ZA aus dem lfd. +/- genommen) 8,00 SGesb 8 x 1,5 = 12 (vom lfd. + sind nach dem Ausgleich noch 8 Stunden über, diese werden nun bewertet)
Beispiel 15:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft mit Aufwertung (1:1,5) am Monatsende. Es kommen 30 Stunden aus dem Vormonat, außerdem wurden die berechneten Sollstunden im laufenden Monat überplant, daher ein laufendes +/- von 16 Stunden.
Rechengang (Beispiel 15) VM Ges 30,00 +/- bew. 24,00 (16 x 1,5) 54,00 ZA -8,00 SGes 46,00
Beispiel 17:
Es handelt sich um eine Vollzeitkraft OHNE Aufwertung am Monatsende. Es kommen 20 Stunden aus dem Vormonat, außerdem wurden die berechneten Sollstunden im laufenden Monat um eine Stunde überplant.
Bei diesem Beispiel deutlich zu sehen: Der Zeitausgleich wird aus den vorhandenen Vormonatsstunden abgebaut, die Gleitzeit wird aus dem Zusatzdienst im laufendem Monat konsumiert.
Rechengang (Beispiel 17) Errechnung des +/- - 1 (Zeitausgleich am 4. Februar beträgt nur 7 Stunden) + 10 (Zusatzdienst am 14. Februar) - 8 (Gleitzeit am 18. Februar) 1 (lfd. +/-) Errechnung des SGes VM Ges 20,00 ZA -7,00 13,00 +/- 1,00 SGes 14,00
Umsetzung in ALEX®
Parameterisierung (Standard)
Die Berechnung des Planungscodes muss folgendermaßen definiert sein:
- gewünschte Abrechnungsart auswählen
- Zeitkonto "ZA-Konsum in Stunden"
Parameterisierung (7up)
Im 7up muss bei der Abrechnungsart ein Schema des Schematyps "Abw. wegen Zeitausgleich" hinterlegt werden.
Im Normalfall ist das das Standard-Schema "Abwesend Zeitausgleich (Standard)"
Abbaureihenfolge (7up)
Die Salden werden standardmäßig in folgender Reihenfolge abgebaut:
- S300
- S250
- S200
- S170
- S150
- SM150
- S125
- S100
- Zeitzuschlag 30
- Zeitzuschlag 33
- Zeitzuschlag 50
- Zeitzuschlag 70
- Zeitzuschlag 75
- Zeitzuschlag 100
- SR125
- SR150
- SR200
Abbildung im Dienstplan
Um den Unterschied zwischen Gleitzeit und Zeitausgleich besser verdeutlichen zu können, ist in dieser Abbildung eine Gegenüberstellung der beiden Varianten zu sehen.