D Schichtzulagen

Version vom 26. Februar 2024, 09:53 Uhr von Werner Steinbichler (Diskussion | Beiträge)
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Schichtzulagen

Mitarbeiter, die einen regelmäßigen Wechsel der täglichen Arbeitszeit in Wechselschichten vorsehen, erhalten spezielle Zulagen in Geld.

Es wird generell in 2 Berechnungsvarianten unterschieden:

  • Schichtzulagen wöchentlich (nach BAT, AVR)
  • Schichtzulagen monatlich (nach TVöD)

Schichtzulage wöchentlich (nach BAT, AVR)

Um diese Berechnungsvariante zu aktivieren muss der Parameter "Schichtzulage wöchentlich (nach BAT, AVR) berechnen" gesetzt sein.

Es werden folgende Zulagen berechnet:

  • Kleine Schichtzulage
  • Große Schichtzulage
  • Kleine Wechselschichtzulage
  • Große Wechselschichtzulage
Parameter für Schichtzulagen
D Schichtzulagen Parameter.png

Kleine Schichtzulage

Anspruch entsteht, wenn zwischen dem frühesten Dienstbeginn und dem spätesten Dienstende mindestens 13.00 Stunden liegen.

Die Zeitspanne kann über den Parameter "Zeitspanne für (kleine) Schichtzulage" definiert werden.

Beispiel: Frühdienst am 13.12.:  06:00 - 14:30
          Spätdienst am 07.12.:  14:30 - 21:30
          Differenz =  15,5 Stunden
          --> Konto SCHkl (Schichtzulage klein) wird mit 1 befüllt

STD D Schichtzulage kl Woche.png

Große Schichtzulage

Anspruch ensteht, wenn zwischen dem frühesten Dienstbeginn und dem spätesten Dienstende mindestens 18.00 Stunden liegen.

Die Zeitspanne kann über den Parameter "Zeitspanne für (große) Schichtzulage" definiert werden.

Beispiel: Frühdienst  am 13.12.: 06:00 - 14:30
          Nachtdienst am 07.12.: 21:00 - 06:30
          Differenz = 24.5 Stunden
          --> Konto SCHgr (Schichtzulage groß) wird mit 1 befüllt

STD D Schichtzulage gr Woche.png

Kleine Wechselschichtzulage

Anspruch entsteht, wenn

  • mindestens der Anspruch auf die kleine Schichtzulage besteht
  • und in den letzten 7 Wochen mindestens 40 Stunden in der Nachtschicht geleistet wurden.

Die Anzahl der Wochen wird über den Parameter "Anzahl Wochen für kleine Wechselsch.Zulage" gesteuert.

Die Mindestanzahl der Nachtschichtstunden kann über den Paramter "Mindeststunden für Wechselschichtzulage" definiert werden. Damit die Stunden in die Mindeststunden berechnet werden, muss bei den entsprechenden Diesnten das Zusatzkonto WZ_ANSPRUCH_STD hinterlegt werden.

Durch den Parameter "Anzahl der Wochendurchläufe für Wechselsch.Zulage" kann der Durchrechnungszeitraum, welcher durch die Anzahl der Wochen definiert wurde, verdoppelt werden.

Beispiel:

KW 1 KW 2 KW 3 KW 4 KW 5 KW 6 KW 7
Nachtschichtstunden 10 0 0 10 0 0 20
--> Konto WZ kl (Wechselschichtzulage klein) wird mit 1 gefüllt.

Große Wechselschichtzulage

Anspruch entsteht, wenn

  • mindestens der Anspruch auf die kleine Schichtzulage besteht
  • in den letzten 5 Wochen mindestens 40 Stunden in der Nachtschicht geleistet wurden

Die Anzahl der Wochen wird über den Parameter "Anzahl Wochen für große Wechselsch.Zulage" gesteuert.

Die Mindestanzahl der Nachtschichtstunden kann über den Paramter "Mindeststunden für Wechselschichtzulage" definiert werden. Damit die Stunden in die Mindeststunden berechnet werden, muss bei den entsprechenden Diesnten das Zusatzkonto WZ_ANSPRUCH_STD hinterlegt werden.

Durch den Parameter "Anzahl der Wochendurchläufe für Wechselsch.Zulage" kann der Durchrechnungszeitraum, welcher durch die Anzahl der Wochen definiert wurde, verdoppelt werden. (14 Wochen)

Beispiel:

KW 1 KW 2 KW 3 KW 4 KW 5 KW 6 KW 7
Nachtschichtstunden 10 0 0 10 20 0 0


--> Konto WZ gr (Wechselschichtzulage groß) wird mit 1 gefüllt

Schichtzulagen monatlich (nach TVöD)

Um diese Berechnungsvariante zu aktivieren muss der Parameter "Schichtzulage monatlich (nach TVöD) berechnen" gesetzt sein.

Es werden folgende Zulagen berechnet:

  • Kleine Schichtzulage
  • Große ("ständige") Schichtzulage
  • Kleine Wechselschichtzulage
  • Große ("ständige")Wechselschichtzulage

Kleine Schichtzulage (TVöD)

Anspruch entsteht, wenn x Stunden zwischen dem frühesten Dienstbeginn und dem spätesten Dienstende liegen. Die Zeitspanne wird über den Parameter "Zeitspanne für (kleine) Schichtzulage" definiert.

Über den Parameter "Berechnung kleine (Wechsel-) Schichtzulage" kann die Berechnung der Schichtzulagen gesteuert werden:

  • "Aus Arbeitszeit-Stunden": Wenn die Bedingungen für die Erreichung der Schichtzulage erfüllt sind, dann wird die Anzahl der geleisteten Stunden in diesem Monat in das jeweilige Konto geschrieben.

Die Schichtzulage wird hier mit einem Stundensatz abgegolten (z.B. 0,25 € / Stunde). Die Zulage wird für jede Stunde Arbeitszeit im Monat gewährt.

  • "Nur Ganze": Wenn Bedingungen erfüllt, dann wird das Konto mit Anzahl 1 gefüllt.

Weiters kann definiert werden, dass Früh-/Spät-/Nachtschicht zwingend vorhanden sein muss, um die Bedingungen zu erfüllen. Parameter:"Müssen Früh-/Spät-/Nachtschicht zwingend vorhanden sein?"

  • Nein: Zulage entsteht auch, wenn ein Tagdienst verlängert wird und dadurch die Zeitspanne erreicht wird
  • Ja: Zulage entsteht nur, wenn Zeitspanne durch zwei unterschedliche Schichten entsteht.

ACHTUNG!

Damit ALEX weiß, dass es sich um eine Früh-/Spät- bzw. Nachtschicht handelt muss bei den Diensten jeweils das richtige Zusatzkonto hinterlegt werden:

  • Frühdienst: Frühdienst-Anzahl für WZ
  • Spätdienst: Spätdienst-Anzahl für WZ
  • Nachtdienst: Um als Nachtschicht zu gelten, muss ein Dienst eine gewisse Anzahl an Nachtarbeitszeit enthalten. Diese Anzahl kann über den Parameter "Anzahl Nachtstunden um als Nachtschicht zu gelten (2)" definiert werden (Standardwert = 2).
Beispiel: Arbeitszeit-Stunden
          Frühdienst am 13.12.:  06:00 - 14:00 (8 Std)
          Spätdienst am 07.12.:  14:00 - 22:30 (8,5 Std)
          Differenz =  16,5 Stunden
          --> Konto SCHkl (Schichtzulage klein) wird mit 16,5 befüllt (Total)
          Nur Ganze
          Frühdienst am 13.12.:  06:00 - 14:00 (8 Std)
          Spätdienst am 07.12.:  14:00 - 22:30 (8,5 Std)
          Differenz =  16,5 Stunden
          --> Konto SCHkl (Schichtzulage klein) wird mit 1 befüllt (Total)


STD D Schichtzulage kl Monat.png

STD D Schichtzulage kl Monat Anzahl.png

Große (ständige) Schichtzulage (TVöD)

Anspruch entsteht, wenn in diesem Monat Anspruch auf die Schichtzulage besteht UND im Vormonat Anspruch auf die Schichtzulage bestanden hat

Auch hier wieder die Unterscheidung, ob Ganze oder die Arbeitsstunden gerechnet werden sollen! (Siehe kleine Schichtzulage).

Beispiel: Arbeitszeit-Stunden:
          Monat 1  Frühdienst am 13.12.:  06:00 - 14:00 (8 Std)
                   Spätdienst am 07.12.:  14:00 - 22:30 (8,5 Std)
                   Differenz =  16,5 Stunden
                  --> Konto SCHkl (Schichtzulage klein) wird mit 16,5 befüllt (Total)
          
          Monat 2  Frühdienst am 05.01.:  06:00 - 14:00 (8 Std)
                   Spätdienst am 08.01.:  14:00 - 22:30 (8,5 Std)
                   Differenz =  16,5 Stunden
                   --> Konto SCHgr (Schichtzulage groß) wird mit 16,5 befüllt
         Ganze:
          Monat 1  Frühdienst am 13.12.:  06:00 - 14:00 (8 Std)
                   Spätdienst am 07.12.:  14:00 - 22:30 (8,5 Std)
                   Differenz =  16,5 Stunden
                  --> Konto SCHkl (Schichtzulage klein) wird mit 1 befüllt
          
          Monat 2  Frühdienst am 05.01.:  06:00 - 14:00 (8 Std)
                   Spätdienst am 08.01.:  14:00 - 22:30 (8,5 Std)
                   Differenz =  16,5 Stunden
                   --> Konto SCHgr (Schichtzulage groß) wird mit 1 befüllt

Monat 1:

STD D Schichtzulage gr Monat.png

Monat 2:

STD D Schichtzulage gr Monat 1.png

Kleine Wechselschichtzulage (TVöD)

Anspruch entsteht, wenn Anspruch auf Schichtzulage besteht UND Früh-/Spät-/Nachtdienst geleistet wird. (Parameter "..zwingend erforderlich" muss auf ja gesetzt sein)

Entscheidung bei Berechnung der kleine (Wechsel-)schichtzulage zwischen:

    • "nur Ganze": Anzahl 1 wenn erfüllt
    • "aus Arbeitszeit-Stunden": Anzahl der Stunden

Bei der Abrechnung nach TVöD muss entschieden werden, wie die Nachtdienste zu betrachten sind. Beim Parameter "Wenn monatlich: Nachtschichtbetrachtung" muss zwischen folgenden Betrachtungsweisen entschieden werden:

  • Tagesbetrachtung
  • Monatsbetrachtung

Tagesbetrachtung

Bei der Tagesbetrachtung ist entscheidend, wieviele Tage zwischen zwei Nachtschichten liegen müssen. Folgende Parameter sind zu definieren:

  • "Maximal freie Tage zwischen 2 ND Blöcken"
    • "0" Tage des Vormonats: Wenn Vormonat bspw. 30 Tage hatte, dann dürfen zwischen den Nachtdiensten max. 30 Tage liegen --> einmal pro Monat muss ein Nachtdienst geleistet werden.
    • "x" Tage: wie viele Tage müssen in diesem Monat (vor der ersten Doppelnacht und nach der letzten Doppelnacht)frei sein. Beispiel: letzte Nachtschicht am 24.09. - Prüfzeitraum 25.09. - 24.10
  • Hierfür werden eigene Zeitkonten gefüllt:
      • Freie Tage nach letztem Doppel-ND
      • Freie Tage vor erstem Doppel-ND
      • Freie Tage zwischen 2 Doppel-ND
      • nötige freie Tage zwischen 2 Doppel-ND
  • "Als ND-Block auch Einzel ND erlaubt"
    • "ja": ein einzelnder Nachtdienst reicht aus
    • "nein": es muss eine Doppelnacht geleistet werden
  • "Mindestanzahl an Einzel-ND"
    • Wenn einzel Nachtdienste erlaubt, kann hier definiert werden, wieviele Einzel-ND vorhanden sein müssen.

STD D Wechselschicht TVöD Tag.png

Monatsbetrachtung

Hier wird als Betrachtungszeitraum der Monat herangezogen. Folgende Parameter beeinflussen die Berechnung:

  • "Als ND Block auch Einzel - ND erlaubt"
    • "ja": ein einzelner ND reicht aus
    • "nein": es muss eine Doppelnacht geleistet werden
  • "Mindestanzahl an Einzel-ND"
    • Wenn einzel Nachtdienste erlaubt, kann hier definiert werden, wieviele Einzel-ND vorhanden sein müssen.

STD D Wechselschicht TVöD Monat.png

Große Wechselschichtzulage (TVöD)

Anspruch entsteht wenn im Vormonat Anspruch auf die kleine Wechselschichtzulage war und in diesem Monat wieder Anspruch auf die Wechselschichtzulage besteht.

Monat 1:

STD D Wechselschichtzulage gr Monat 1.png

Monat 2:

STD D Wechselschichtzulage gr Monat 2.png

Schichtzulagenberechnung nach dem Ausfallsprinzip

Da sich die Schichtzulagenberechnung auf Grund von Abwesenheiten ändern kann, kann die Berechnung nach dem Ausfallsprinzip geschehen. Da aufgrund von Abwesenheiten die Bedingungen für die jeweilige Schichtzulage nicht erfüllt werden, und dem Mitarbeiter aufgrund von Abwesenheiten kein Nachteil entstehen darf, wird eine Rückbetrachtung der Vormonate gemacht, um die Schichtzulage zu finden, welche dem Mitarbeiter zusteht. Dazu muss der Parameter "Schichtzulagen - Ausfallsprinzip anwenden" auf ja gesetzt sein.

  • Der Prüfzeitraum der Schichtzulage ist immer das Kalendermonat.
  • Die Berechnung erfolgt immer auf Grund der IST-Zeile.
  • Für die Berechnung der Zulagen, werden immer die Zulagen der beiden letzten Vormonate zum Vergleich herangezogen. (Im Januar - Betrachtung November u. Dezember)
  • Diese Rückbetrachtung erfolgt nur, wenn mindestens 1 Abwesenheitstag mit Berechnungsrelevanz im Plan eingetragen ist. (z.B. Krankheit an arbeitsfreien Tagen wird nicht berücksichtigt --> keine Rückbetrachtung)
  • Die Prüfung erfolgt nur, wenn mindestens an x Tagen Dienste im aktuellen Monat geleistet wurden. Die Anzahl der Leistungstage muss beim Parameter "SZ Ausfall: erforderliche Leistungstage" hinterlegt werden.
  • Es darf aufgrund der Rückbetrachtung immer nur eine Auftwertung der Schichtzulage entstehen, nie eine Abwertung (aus kleiner Schichtzulage wird große Schichtzulage oder Wechselschicht, aus großer Schichtzulage entsteht Wechselschicht).

Falls eine Aufwertung der Schichtzulage aufgrund des Ausfallprinzips passiert, so wird im entsprechenden Monat eine Meldung beim Mitarbeiter angezeigt. ("Schichtzulagenberechnung:Update auf SZ/WZ klein/gross wegen Ausfallprinzip"

ACHTUNG:

  • Diese Berechnung betrifft nur die Abwesenheiten "Urlaub" und "Krankenstand"
  • Die Berechnung funktioniert nur bei monatlicher Betrachtung der Schichtzulagen (Parameter "Schichtzulagen monatlich (nach TVöD)")

Beispiel:

Mitarbeiter ohne Ausfallsprinzip:

STD D SZ ohneAusfallsprinzip.PNG

Da der Mitarbeiter aufgrund von Krankheit nur einen Dienst leistet und daher die Bedingungen für die Schichtzulage nicht erfüllt, erhält er keine Schichtzulage in diesem Monat.

Mitarbeiter mit Ausfallsprinzip (erforderliche Leistungstage = 0)

STD D SZ mitAusfallsprinzip.PNG

Da der Mitarbeiter im Monat August Abwesenheitstage mit Berechnungsrelevanz eingetragen hat, werden für die Berechnung der Schichtzulage die letzen beiden Monate herangezogen.

Juni: Schichtzulage groß 
Juli: Schichtzulage groß
August: keine Schichtzulage -> Ausfallsprinzip: Schichtzulage groß

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