Wird Alex® im Verbund mit anderen HR-Informationssystemen (Human Resources) betrieben, erfolgt der Datenaustausch über Schnittstellen. Jedes dieser Systeme benötigt Personalstammdaten und produziert im Rahmen der eigenen Arbeitsprozesse Daten, die von anderen Systemen (zum Teil) zur Weiterverarbeitung benötigt werden.
HR-Informationssysteme
Im HR-Management können unterschiedliche IT-Systeme zur Anwendung kommen:
- Alex®-Dienstplanung
- Elektronische Zeiterfassung (als externes System; kann auch von Alex® als integriertes Modul verwendet werden)
- Lohn- und Gehaltsabrechnung
- Personalinformation
- Schulverwaltung (z. B.: für Pflegeschüler)
- Mobile Einsatzplanung mit Klientenabrechnung
- Pflegedokumentation
- usw.
Datenaustausch mit Alex®
Jedes System kann aufgrund seiner Spezialisierung ein anderes System mit Daten versorgen:
- Alex® liefert monatlich variable Bezüge (Zulagen, Zuschläge) für die Lohnverrechnung
- Alex® liefert monatliche Abwesenheiten für die Lohnverrechnung und/oder das Personalinformationssystem
- Alex® liefert geplante Arbeitszeiten und Abwesenheiten für die mobile Einsatzplanung
- Ein externes Lohnverrechnungs- oder Personalinfo-System liefert Personalstammdaten
- Ein externes Zeiterfassungssystem liefert Zeitstempelungen an Alex®
- Eine Pflegeschulverwaltung liefert Einsatzzeiträume und Ferienzeiten von Pflegeschülern
- Ein Personalinformationssystem liefert die jährlichen Urlaubsansprüche an Alex®
Personalstammdaten
Jedes HR-System benötigt Personalstammdaten, wobei die Schnittmenge nur einen kleinen Teil ausmacht. Der wesentlich größere Teil ist die Differenzmenge, also jene speziellen Personalstammdaten, die nur im eigenen System Bedeutung haben. Bei den Personalstammdaten sprechen wir von 'Eigenschaften des Mitarbeiters'.
Schnittmenge
Die Schnittmenge ist der kleinere Teil der Personalstammdaten, wie
- Personalnummer
- Vorname
- Zuname
- Geburtsdatum
- Eintrittsdatum
wobei die Personalnummer als eindeutige Identifikation systemübergreifend zur Anwendung kommt.
Differenzmenge
Jedes System benötigt seine eigenen Personalstammdaten, die im Fremdsystem völlig unbedeutend sind (ein Sozialversicherungs- oder Lohnsteuerschlüssel sind ausschließlich für das Lohnverrechnungssystem selbst relevant). Alex® weist folgende Differenzmenge an Personalstammdaten auf, um die Planungs- und Abrechnungsprozesse abbilden zu können:
- Beschäftigungsausmaß in Prozent
- Beschäftigungsausmaß pro Tag (siehe Sollstundenberechnung)
- Berufsgruppe
- Stammplanungseinheit (Abteilung)
- Bewertungskriterien (siehe Abrechnung Österreich / Abrechnung Deutschland)
- Lohnartenumschlüsselung
- Rahmenplanmitarbeiter
- Passwort für Selbstbedienungsbenutzer
- Urlaubsanspruch (mit Zusatzanspruch für Invalidität, Stichtage für Staffelung bei höheren Ansprüchen)
Datensynchronisation
Bei der zentralen Verwaltung der Stammdaten zur automatischen Synchronisation sind die im folgenden beschriebenen Aspekte zu berücksichtigen:
Fremdschlüssel
Einige Eigenschaften der Differenzmenge sind Alex®-Fremdschlüssel:
- Berufsgruppe
- Stammplanungseinheit
- Beschäftigungsausmaß, falls mit Sollverträgen gearbeitet wird
- Lohnartenumschlüsselung
Diese Keys müssen ebenfalls synchronisiert werden, um die eigentlichen Personalstammdaten zentral verwalten zu können.
Stichtagsbezogene Bereitstellung
Alex® verwaltet die Mitarbeitereigenschaften fast ausschließlich (Ausnahme: Vorname, Geburtstag) stichtagsbezogen, da der Stichtag (Monatserster, ggf. auch untermonatig) maßgebend die Prozesse beeinflusst.
Beispiel: Stammplanungseinheit ab 15.11. nicht mehr "Abteilung A" sondern "Abteilung B" --> der Mitarbeiter steht der Dienstplanverantwortlichen der Abteilung "B" zur Verfügung Beschäftigungsausmaß ab 01.12. nicht mehr "100%" sondern "75%" --> ab 01.12. werden sämtliche Berechnungen SOFORT mit Eigenschaftsänderung korrigiert.
Auslösung von Aufrollungen
Mit Ausnahme von Personalnummer und Name haben alle Eigenschaften eine unmittelbare Auswirkung auf die Berechnung:
- Geburtstag: AZG-Prüfungen
- Geschlecht: Schwerarbeitsverordnung
- Eintritt: Sollstunden, Anspruch
- usw.
Durch Erfassen dieser Eigenschaften in Fremdsystemen können Erfassungsfehler nicht sofort erkannt werden; bei Erfassung dieser Daten im Dienstplanformular ergibt sich eine sofortige Plausibilitätsprüfung der erfassten Situation durch den Planer.
Eine Korrektur von Eigenschaften im Fremdsystem führt beim automatischen Import zu Problemen, da möglicherweise die Statustreppe verletzt wird und Dokumente mit falschen Ergebnissen in Umlauf sind.
Technologische Umsetzung
Alex® liefert eine Reihe von Import- und Export-Schnittstellen, wobei derzeit zwei unterschiedliche Technologien zur Anwendung kommen:
- im ASCII-Format
- als Webservice für automatischen bidirektionalen Datenaustausch (nur Version 7, im Entwicklungsstadium)
Der Großteil des Datenaustausches erfolgt derzeit via ASCII-Schnittstellen:
- Import von Personalstammdaten
- Import von Anspruchsdaten
- Import von Restansprüchen bei externen Anspruchsverwaltung
- Import von Zeitstempelungen externer Zeiterfassungsterminals
- Import von Schüler-Einsatzplänen (Krankenpflegeschüler)
- Export von variablen Bezügen (Zuschläge, Zulagen, ...)
- Export von Abwesenheiten (Urlaube, Krankenstände, ...)
Eine automatische Übermittlung der variablen Bezüge per Mail ist bereits möglich.
Betriebswirtschaftliche Betrachtung
Der Einsatz einer Schnittstelle ist nur dann zielführend, wenn keine manuellen Nachbearbeitungen erfolgen müssen. So erzielen beispielsweise folgende Schnittstellen eine sehr hohe Wertschöpfung:
- Export von variablen Bezügen (Zuschläge, Zulagen, ...)
- Export von Abwesenheiten (Urlaube, Krankenstände, ...)
- Import von Zeitstempelungen externer Zeiterfassungsterminals
- Import von Schüler-Einsatzplänen (Krankenpflegeschüler)
Einen kritischen Blick MUSS man auf die Inbetriebnahme einer Personalstammdatenschnittstelle werfen:
Jede Eigenschaft, die NICHT oder FALSCH elektronisch zur Verfügung gestellt wird, erfordert eine manuelle Nachbearbeitung. Es ist somit zu prüfen, ob die Daten so zur Verfügung gestellt werden können, dass kein manueller Eingriff erforderlich ist.
Folgende Überlegungen müssen bei der Entscheidungsfindung über die Inbetriebnahme berücksichtigt werden:
- Zu welchem Zeitpunkt wird der Mitarbeiter im Gesamtsystem benötigt (Alex®: zum Planungszeitpunkt, Lohnverrechnung: zum 'Eintrittstag')
- Wie lange dauert die Anlage von Neuzugängen? (Alex®: ca. 1 Minute pro MA --> bei 10 Neuzugängen im Monat: 10 Minuten Arbeitszeit).
- Wie lange dauert die Änderung von Mitarbeiterstammdaten? (welche sind das, wie oft)
- Rechtfertigt das Ergebnis den (organisatorischen / technologischen / kommerziellen) Aufwand?