Abwesenheitsberechnung

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Die vom Mitarbeiter erwartete Sollstundenverpflichtung kann entweder durch tatsächliche Arbeitsleistung oder durch anrechenbare Abwesenheiten erbracht werden. Für die Berechnung dieser anrechenbaren Abwesenheiten stehen verschiedene Varianten zur Verfügung. Je Dienstplanstatus ist eine unterschiedliche Berechnungsvariante möglich. Gerade in der Planungsphase ist darauf zu achten, dass die Abwesenheitsberechnung im Einklang mit der Sollstundenberechnung steht, da sich sonst automatische und eventuell nicht gewünschte Mehr- oder Minderleistungen für den Mitarbeiter ergeben.

Zu den wichtigsten planbaren Abwesenheiten zählen:


Varianten der Abwesenheitsberechnung

Basiswissen

Grundsätzlich gibt es für die Berechnung der anrechenbaren Zeit für eine Abwesenheit die zwei Hauptberechnungsmethoden Abwesenheitsberechnung nach ...

  • Beschäftigungsausmaß und
  • Ausfallprinzip.

Ihre Auswirkungen und das Zusammenspiel mit der Sollstundenberechnung ist hier dargestellt:

Zusammenspiel "Abwesenheit" und "Sollberechnung"
Abwesenheitsberechnung.png
Anrechnung nach Beschäftigungsausmaß
Die 'gewünschte Diensteinteilung' ist hier NICHT relevant. Angerechnet wird der Wert der dem 'Tagessoll' des abwesenden Wochentags entspricht.
Anrechnung nach Ausfall
Hier ist die 'Diensteinteilung' ausschlaggebend. Angerechnet wird die Dauer des Dienstes, der durch die Abwesenheit ausfällt.

Die beiden Varianten scheinen sich einander zu widersprechen, da sie unterschiedliche Werte liefern. Ihre Berechtigung erhalten sie durch einbeziehen des Planungsstatus.

Abwesenheitsberechnung im Status Planung
Die Abwesenheit muß hier auch ohne Bezug zu einem Dienst einen sinnvollen Wert ergeben.
Beispiel: am 7.Jänner wird Urlaub für die ersten beiden Juni Wochen geplant. 
  Die Urlaubsstunden müssen dem 'Soll' der eingetragen Tage entsprechen, und 
  völlig unabhängig von der Diensteinteilung sein!
Hinweis: Bei einem Rahmenplan ist die gewünschte Diensteinteilung immer gleich mit dem Tagessoll!
Abwesenheitsberechnung im Status Ist
Für den anzurechnenden Wert muß der (eventuell) geplante Dienst herangezogen werden.
Beispiel: am 11.Jänner wird Urlaub für 12. Jänner gestattet, der Mitarbeiter ist genau auf sein Soll verplant. 
   Um für den Urlaub keine Abweichung vom Soll zu erhalten, wird die Dauer des ausgefallen Dienstes gerechnet.
Dies bedingt aber, dass der Wert des Urlaubs in Stunden geführt wird.
Für in Tagen verwalteten Urlaub ist es schwer, eine direkte Funktion von 'Tagen' auf 'anzurechnende Stunden' zu finden.

Die Abrechnung des Abwesenheiten ist also systematisch, wenn sie im Status Planung nach Beschäftigung und im Status Ist nach Ausfall gerechnet wird. Andere Formen der Bewertung sind willkürlich und müssen manuell vorgenommen und verantwortet werden.

Anwendungsmethoden

In Verbindung mit dem Dienstplanungsstatus ergeben sich untenstehende Kombinationsmöglichkeiten, aus denen sich folgende Abrechnungsarten entwickelten:

Status PLANUNG Status IST
Beschäftigungsausmaß Ausfallprinzip Beschäftigungsausmaß Ausfallprinzip
ABW IMMER nach Ausfallprinzip X X
ABW IMMER nach Beschäftigungsausmaß X X
ABW gemischt X X
ABW gemischt Variante II X X

Die zweite Variante von ABW gemischt entspricht nicht der Praxis und wurde aus diesem Grund in Alex® nicht umgesetzt.

zu priorisierende Methode

Ziel einer effizienten EDV-unterstützten Dienstplanung ist, möglichst alle Mitarbeiter nach einem Schema abzubilden und soviele Hilfestellungen wie möglich vom Softwarepaket zu erhalten. Unter Bezugnahme dieser Grundvoraussetzungen ist im Hinblick auf die Abwesenheitsberechnung nur die Anwendungsmethode ABW gemischt als die zu bevorzugende Variante zu betrachten. Dies wird gerade dann deutlich, wenn man die Berechnungsmethoden mit den Sollberechnungsvarianten in Verbindung stellt.

In der Planungsphase ist in den seltensten Fällen der tatsächlich zu leistende Dienst bekannt. Nur bei einer Rahmenplanung und im Regeldienst kann auf den Dienst zurückgegriffen werden. Daher hat sich für den Status Planung die Berechnungsmethode nach dem Beschäftigungsausmaß als die ideale Methode herauskristallisiert.

  • Handelt es sich um einen Mitarbeiter im Regeldienst, entspricht der Dienst des Wochentages der Tagessollstundenverpflichtung, sprich dem Beschäftigungsausmaß. Dabei ist es unabhängig, ob die Wochenstundenverpflichtung regelmäßig oder unregelmäßig auf die Arbeitstage verteilt wurde.
  • Bei einem Mitarbeiter mit freier Diensteinteilung ist in der Planungsphase der Dienst nicht bekannt und es muss für die Abwesenheitsberechnung eine andere Bezug hergestellt werden. Das ist im Normalfall laut Sollstundenberechnung die Tagessollverpflichtung und somit auch in diesem Fall das Beschäftigungsausmaß.
  • Bei Anwendung von Rahmenplänen kann nur der zugrunde liegende Dienst ausschlaggebend sein. Um eine kombinierte Abbildung mit den übrigen Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten, wurde beim Rahmenplan darauf geachtet, dass sich die Abwesenheiten ausschließlich aus dem Dienst berechnen. Es kann somit die gleiche Abwesenheit wie bei den beiden übrigen Methoden eingesetzt werden.

Im Gegenzug dazu kann für den Status Ist die Variante der Ausfallsberechnung priorisiert werden, da hier zumeist auf den geplanten Dienst Rücksicht zu nehmen ist. Es sind somit im Falle einer Abwesenheit jene Stunden anzurechnen, die bei Arbeitsleistung auch berechnet worden wären. Diese Vorgangsweise ist für alle Mitarbeitergruppen zu bevorzugen.

Durch diese Auffassungen für die beiden Bearbeitungsstatus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Abwesenheitsberechnung ABW gemischt für alle Abwesenheiten eingesetzt werden sollte.

Gegenüberstellung Abwesenheitsberechnung <-> Sollstundenberechnung in Bezug auf ABW gemischt

Tagessollberechnung mit regelmäßiger 5-Tage-Woche Tagessollberechnung mit regelmäßiger 7-Tage-Woche
auch alsfixes Monatssoll mit Verteilung auf Kalendertage einsetzbar
Abwesenheitsberechnung_Tagessoll_5.png Abwesenheitsberechnung_Tagessoll_7.png
Rahmenplan fixes Monatssoll mit starrer oder vorwiegend starrer Verteilung
(starres fixes Monatssoll von 167,5 auf 7 Tage wg. der Vergleichbarkeit umgelegt)
Abwesenheitsberechnung Rahmenplan.png Abwesenheitsberechnung fixes Monatssoll.png

Nur bei Anwendung der Sollberechnungsmethode mit fixem Monatssoll ist mit Schwierigkeiten bei der Abwesenheitsermittlung zu rechnen. Der Dienstplanschreibende ist dafür verantwortlich, dass im Falle einer Abwesenheit die Sollstundenverpflichtung nicht zu sehr über- bzw. unterschritten wird.

Parametrierung Standard

Parametrierung

Abwesenheiten werden in Form von "Planungscodes" verwaltet. Sie sind im Dienstplan links in der Legende sichtbar. Zur Abwesenheitsberechnung stehen folgende Abrechnungsarten zur Verfügung:

Abbildung im Dienstplan

Folgende Standard-Zeitkonten werden durch die Abwesenheitsberechnung gefüllt:

  • Abwesenheiten in Stunden
  • Abwesenheiten in Tagen

Besonderheiten

Bei den (durch die verschiedenen Berechnungsvarianten) vorgeschlagenden Abwesenheitsstunden handelt es sich um einen Vorschlagswert, der jederzeit manuell übersteuert werden kann durch eine Eingabe von Uhrzeiten im Kommt/Geht-Fenster oder durch die Eingabe der Sonderabrechnung "Planungscode Ausfallstunden".

Parametrierung 7up

siehe Ausfallsberechnung 7up

Siehe auch